Lieder an einem Sommerabend 2018

Texte: 

Elisabeth Lohrer, Ehrenamtliche Referentin für Geschichte und Dorfentwicklung der Gemeinde Sipplingen
Bilder: Siegfried Lohrer
Quellen:

Archiv der Gemeinde Sipplingen,
Archiv der kath. Pfarrkirche Sipplingen
Buch Sipplingen am Bodensee 1967, Herbert Berner
Buch Geschichte eines Dorfes und seiner Umgebung 1906, Josef Zimmermann
Artikel von Geistl. Rat Joh. N. Schatz
Archive – Bodenseekreis, Freiburg, Karlsruhe, Sigmaringen
Archiv Lohrer

Projekt:

2 Ortsrundgänge mit der musikalischen Begleitung des Gesangverein Hohenfels Sipplingen 1885 e. V.

Station 1 – Auf dem Kirchplatz

Sipplingen entstand wohl zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert als alemannische Siedlung.

Die Kirchenpatrone St. Martin und St. Georg deuten auf eine auf Königsgut entstandene Eigenkirche einer königlich-fränkischen Grundherrschaft hin.

Kaiser Friedrich I. Barbarossa unterzeichnete 1155 eine Urkunde in der er die Grenzen des Bistums Konstanz festlegte und bestätigte. Dies war die erste Nennung der „Ecclesia zu sippelingen“

„Das Bistum Konstanz bestand von etwa 585 bis zu seiner Auflösung 1821. Die zu Deutschland gehörenden Gebiete gingen in den neu gegründeten Bistümern Freiburg und Rottenburg auf, die zur Schweiz gehörenden Gebiete wurden den Bistümern Chur und Basel zur Verwaltung unterstellt. Zum Höhepunkt im 15. Jhd. war es das größte Bistum. Es war mit 45.000 km2 größer als die heutige Schweiz oder das Land Baden- Württemberg. Es erstreckte sich vom Gotthardmassiv bis zur oberen Donau, des oberen und mittleren Neckar, vom Rhein bis an die Iller und umfasste den Breisgau und den Bregenzerwald sowie das Gebiet der östlich der Aare gelegenen Nord-, Zentral- und Ostschweiz.“

Im September 1294 bestätigte Bischof Heinrich von Konstanz die Stiftung eines Altars in der Kirche – gleich darauf im Oktober wurde die 2. Frühmesskaplanei „Unserer Lieben Frau“ gestiftet. Das Kaplaneihaus befand sich bis 1816 hinter der Kirche, im Hinterhaus zum „Guten Glas.“

1785 hob das Oberamt Stockach die Ordenskaplaneien auf, die Stiftungen mit ihren Erträgen blieben leider nicht vor Ort.

1408 inkorporierte Bischof Albrecht die Sipplinger Pfarrkirche dem Domkapitel Konstanz wergen der Verluste im Appenzeller Krieg. Papst Martin V. bestätigte 1417 diese Einverleibung. Sipplingen war somit Patronatspfarrei des Domkapitels Konstanz geworden. Die Pfarrei war von 1408 bis 1831 dem Domkapitel einverleibt. Der Bischof von Konstanz war für die Priesterstellen zuständig und besetzte die geistlichen Ämter. Der Turm ist 58 m hoch und ist um 49 cm nach Nordosten geneigt. Die politische Gemeinde hat für die aufwändige Sanierung einen Anteil von ca. 600.000 Euro beigesteuert. Der Turm ist auch Wahrzeichen von unserer Gemeinde und ehemalige Landmarke. Der Turm ist wohl der älteste Bauteil der Kirche - vielleicht ein Wehrturm aus der Römerzeit?

Ursprünglich war der Friedhof um die Kirche platziert. Jahrhundertelang wurden hier Bestattungen vorgenommen, bis das Bezirksamt Überlingen die Auslagerung des Friedhofes anordnete – Verwesungsgerüche beeinträchtigten die Atemluft der Menschen. 1880 wurde der neue Friedhof eingeweiht. Grabsteine standen noch bis 1904 – auch noch Gräber aus der Pestzeit um 1600 – wonach 400 Menschen ihr Leben lassen mussten. Es wurden alle alten Grabsteine radikal entfernt und entsorgt, es sind nur noch ein paar einzelne kleine im Turm verwahrt. Als Novum waren um die Kirche herum über 40 Priestergräber vorhanden.

Der untere Teil der Kirche, hinter der Stützmauer – ehemaliger Brandplatz – der Häuser Biller und Widenhorn – 1912 brannten die 2 Häuser ab. Die Kirche kaufte diesen Brandplatz mit der damaligen Absicht die Kirche zu vergrößern. Die Stützmauer und auch die Stützmauer an der Rathausstraße wurde 1930 unter der Initiative von Pfarrer Schatz nach langem Hin und Her flott fertig gestellt.

Zu erwähnen ist unbedingt noch die wunderschöne Jörg Zürn Madonna von 1620 in der Pfarrkirche St. Martin.

Ebenso die Kirchenpatrone gefertigt von Josef Anton Feuchtmayer nach Fertigstellung der Birnau 1750

Das Missionskreuz aus der Hörnle Kapelle – wieder zurückgekehrt 1912.

Station 2 – Im Schopf vom Mainau-Haus

Martha und Karl Ehrle

Sipplingen gehörte ursprünglich dem Bischof von Konstanz und wurde von Erzherzog Ferdinand von Österreich 1577 für 6500 Gulden gekauft. Das bekannte Wappen, der Sipplinger Löwe, wurde 1582 ebenso von Ferdinand verliehen.

Nach dem 30 jährigen Krieg wurde das baufällige und teilweise zerstörte Rathaus mit nicht unerheblichem Grundanteil an die Deutsch Ordenskommende zu Altshausen verkauft und mit dem Erlös ein neues Rathaus gebaut - heute würde man es ein „Mehrzweckgebäude“ nennen – mit Verwaltung – Schule – Wohnungen- Salzkeller. Fertig gestellt 1669 – damals zählte Sipplingen ca. 570 Einwohner.

Das sogenannte Mainau Haus ist datiert auf 1764. Die Deutsch Ordenskommende übernahm hiermit auch die Baupflicht der Pfarrkirche.

Zwischen 1750 und 1765 wurde der Kirchenraum barockisiert und mit zartem Stuck ausgestattet.

Die Johannes Kaplanei – ging aus der Hofkaplanei der Herren von Hohenfels hervor. Eine Stiftung der Herren von Hohenfels bestand schon vor 1294. Über die Besetzung der Kaplanstelle entschied der Stifter, seit 1506 der Deutsch Ritterorden. Das Kaplaneihaus mit den Reben wurde am 8. April 1789 versteigert.

In alten Texten heißt es: Der Commandeur des Deutsch Ordens, ging mit wallendem schwarzem Mantel auf dem Rücken das Ordenskreuz seinem Gesinde voran zum Kirchgang.

Der Brunnen auf dem Rathausplatz wurde 1871 errichtet. Auf der Brunnensäule steht die Mutter Gottes mit Kind. 

Station 3 – Unterwegs auf dem Bützenrainweg

Hier im See wurde eine Pfahlbau-Siedlungsfläche von über 10.000 qm festgestellt.
Die ältesten Funde deuten auf die Zeit von 3900 – 800 Jahre v. Christus hin. Heute ist diese Fläche als Unesco Weltkulturerbe ausgewiesen. Die heutigen Forschungen stellen damalige Handelswege – Handelssprache – Fähigkeiten und Wissen auf den Prüfstand und nennen diese Zeit als Wiege der Europäischen Union. Erlauben Sie mir auf die Sammlung Bernhard Regenscheit in den Räumlichkeiten der Tourist-Information im Bahnhofsgebäude hinzuweisen.

Die Bodensee-Wasserversorgung – Sipplingen ist Fördergemeinde.
Ab 1958 aus 60 m Tiefe wird das Bodenseewasser entnommen und auf den Sipplinger Berg gepumpt. Mit der 1. Leitung über Tuttlingen-Spaichingen und der 2. Leitung unter der Schwäbischen Alb hindurch werden insgesamt 4 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgt. Der Bodensee ist der größte deutsche See und das drittgrößte Binnengewässer Europas – Trinkwasserspeicher Europas. Der Rhein führt dem Bodensee große Mengen Schmelz- und Regenwasser zu.11,5 Milliarden Kubikmeter Wasser durchströmen jährlich den Bodensee, das sind pro Sekunde 360 Kubikmeter. Entnommen werden lediglich 130 – 135 Million Kubikmeter, ca. 1 % jährlich. Sogar die Verdunstung auf der Seeoberfläche ist wesentlich größer. Das Seevolumen ist 50 Milliarden Kubikmeter.

Blick über den See nach Bodman – Frauenberg.
Erste Burg erbaut 1277. 1307 durch Brand völlig zerstört – der kleine Johann von Bodman wurde von einer Magd in einem Kessel den Berg hinunter gerollt und überlebte. Die Brandstätte wurde den Zisterziensern von Salem für den Bau einer Kapelle – zum Gedenken der Brandopfer – geschenkt. Den Schenkungsvertrag 2 Jahre nach der Brandkatastrophe unterzeichnet allerdings neben dem Burgherrn auch schon der kleine Johannes der 2 Jahre zuvor noch im Kessel überlebte.  Urkunde in Salem – unterzeichnet auch von einem Kind – unüblich für die damalige Zeit. Aus der Kapelle wurde der „Frauenberg“ eine Wallfahrtskirche – die schwarze Madonna. Beachten Sie bitte einmal das Votivbild in der Sipplinger Pfarrkirche – beim Haupteingang links an der Wand – da schwebt die schwarze Madonna schützend über Sipplingen. Die neue Burg wurde 1643 von den Schweden im 30- jährigen Krieg zerstört.

Vermutlich bekam auch der Bodensee seinen Namen durch derer von Bodman – welche ebenso Ministeriale waren – verliehene Königsgüter.   

Halten wir einige Momente inne, betrachten wir die Abendstimmung auf dem See und hören zwei Gedichte von der Lyrikerin Ingeborg Sulkowsky –Sie lebte Jahrzehnte unauffällig und fast unbekannt in Sipplingen. Sulkowsky gehörte einige Jahre zu den Juroren der Ingeborg Bachmann Stiftung in Klagenfurt. Ihr Nachlass befindet sich heute beim Franz Michael Felder Verein in Vorarlberg in guten Händen.

Flugwind   Spursand    keinen Weg    zweimal gegangen.
Horizonte  aufgetane Grenzen.
Danach Regenbogen zerschnitten.
Farbige Kreise im Tanz.
Flugspur Windsand unaufhörlich

 

Nur einmal im Juli
gelbe Blätter entdecken
Jacken überziehen und doch
blank bleiben und ausgesetzt
dem jähen Verlust
aller Spiele
noch einmal
sich täuschen
im September
Oktober
wenn die Steine wärmen
wie im August

Station 4 – Am Bruderschaftshaus

Wieder sind wir bei den Herren von Hohenfels als Grund- und Gerichtsherren. Sie besaßen einen eigenen Kelnhof. Dieser Kelnhof mit Gerichtsbarkeit wurde verkauft an das Hl. Geist Spital Konstanz. Möglicherweise ist hierauf die im Volksmund geläufige Bezeichnung Bruderschaftshaus zurück zu führen.

Dieses Haus ist vermutlich 1603 auf einem Vorgängerbau entstanden. Es gehört in die Reihe großer alemannischer Fachwerkbauten und könnte viele Geschichten erzählen. Im Unter- und Sockelgeschoss befand sich der ehemalige Torkelraum, mit ebenerdiger Einfahrt von der Straße her. Das Obergeschoss ist über die halbe Grundfläche in Wohnräume und Kammern eingeteilt. Hier wohnte vermutlich der Rebmann mit seinem Gesinde. Im 2. OG dagegen waren die Amts- und Wohnräume des Vogts oder Amtmannes des Konstanzer Spitals untergebracht. Hier wurde Gericht gehalten und Recht gesprochen.
Besonders auffällig der Fenstererker mit den Bohlenwänden im Stubenbereich.

Der Leuchtturmwärter von Swakopmund

Robert Beirer, der sogenannte „Afrikaner“ wurde in diesem Haus 1866 geboren. Als junger Mann meldete er sich 1886 zur Marine und war unter anderem in Neu-Guinea.  Von 1902 bis 1913 Leuchtfeuerwerker in Swakopmund. Der Dienst wurde beendet durch den I. Weltkrieg.

Station 5 – Die Kelter

Rosalie Beirer-Meier

Früher gab es in Sipplingen ca. 14 Torkel. Diese waren im Besitz der Grundherren. Der Wein wurde vor Ort gepresst, abgefüllt, zum Teil gelagert und auf dem See weiter transportiert. Der Wein war eine Handelsware.
Alle namhaften Klöster und Herrschaften wollten hier in Sipplingen Grundbesitz haben.

Zu Beginn des 17. Jhd. war Sipplingen eine reine Weinbaugemeinde. Hier hatten 3 Kirchen, 9 kirchliche Einrichtungen, 12 Klöster, 3 Pfarreien, 3 Pflegschaften und 11 geistliche und weltliche Herren Grundrechte. Im Urbar von 1730 sind über 2.000 einzelne Parzellen aufgeführt! Für die Einwohner selber blieb nur eine kleine Fläche zur Nutzung übrig. Die Häuser zogen sich entlang des sogenannten „Gieß“ – dem heutigen Prozessionsweg entlang. Schlechteste Ernährung, schlechteste Hygiene waren ständige Begleiter der schwer arbeitenden Menschen.

Im letzten Viertel des 15. Jhd. führten gute Ernten zu einer Weinflut am Bodensee. Drei aufeinander folgende Rekordernten stellten die Rebleute vor ernsthafte Probleme. Schlecht gewordener Wein musste abgelassen werden.

Nach dem 30jährigen Krieg waren nur noch 1/3 der Rebleute am Leben. Häuser und Weinberge vielfach zerstört, die Halterungspfähle verbrannt, also katastrophale Bedingungen für die Menschen. Hungersnöte und ständige Unterversorgung begleiteten die Bevölkerung noch Jahrzehntelang.

Ein Dank an Frau Rosalie Beirer-Meier. Sie hat keine Kosten und Mühen gescheut die alte Weinpresse wieder im Kellerraum aufzubauen. Unbeirrt arbeitete sie jahrelang an der Aufgabe.

Aus den Aufzeichnungen vom Hagnauer Pfarrer Hansjakob geht hervor:
Man sagt so gerne. Der Seewein sei ungesund, mache Gries und Stein und verkalke die Gefäße der Menschen. Und doch leben in den Dörfern am See, vorab im Hange, sehr viel steinalte Leute, die ihr ganzes Leben hindurch den Seewein nie gespart haben, außer wenn sie keinen hatten.

Vom Sipplinger Wein wurde nur als Wendewein gesprochen, weil man sich nach dessen Genuss, des Nachts die ganze Zeit umdrehen müsse, damit des Weines Säure den Magen nicht durchfresse.

Vom Prinz Eugen – 1663 – 1736 wird erzählt, bei einem Besuch am Bodensee sei ihm ein Pokal mit Seewein kredenzt worden, worauf der Prinz nach einem Schluck das Gesicht verzogen und erklärt habe, er wolle lieber noch einmal Belgrad erobern als diesen Pokal austrinken.

Station 6 – Am Winzerbrunnen

Der Winzerbrunnen ist ein alter Dorfbrunnen der Gemeinde, er diente ursprünglich der Versorgung des Nonnenklosters St. Ulrich mit Trinkwasser.

Das Wasser stammte aus einer Quelle im Lutzental.

Der Brunnen erhielt 1965 einen Winzer als Brunnenfigur – zur Erinnerung an den früheren Weinbau. Anlässlich der Einweihung des Brunnens wurde aus dem letzten Fass von Hugo Regenscheit Sipplinger Wein ausgeschenkt und glauben Sie es, der war wirklich bocksauer.
Die Brunnen in Sipplingen waren Wasserversorgung für Menschen und Tiere gleichermaßen. Im Dorf verteilt, wurde Wasser für alle Bedürfnisse des Lebens geholt. Das Vieh wurde mindestens 2x am Tag am Brunnen getränkt. So mussten klare Absprachen und Zeiten gemacht werden, damit alle ihre Rechte wahren konnten. Da es immer wieder Streitigkeiten untereinander gab kaufte die Gemeinde die Grundflächen aller Brunnen um 1880. Fortan wurden die Regelungen von der Gemeinde erlassen und auch überwacht.  Heute sind aus alter Zeit noch der Hänselebrunnen, hier der Winzerbrunnen und den Brunnen am Rathausplatz erhalten.

Fachwerkdoppelhaus – Bruderschaftsweg 2 und 4
Das Fachwerkhaus stammt aus der Zeit um 1600. Beachten Sie wiederum die massive Holzbohlenwand mit Fenstererker im 1. Obergeschoss. Auch hier handelt es sich um ein gestelztes Weinbauernhaus mit einem großen gewölbten Keller im Sockelgeschoss, der als Weintorkel diente. Ebenso ein Bruderschaftshaus. Ees gehörte der Leprosenbruderschaft. hat heute 3 Eigentümer, besteht aus 2 Wohnungen mit Keller extra.

Station 7 – Franziskanerinnenkloster St. Ulrich

Klosterstraße 1 und 3, Schulstraße 2 und 4

1393 liehen die Ritter Burkhard und Walter von Hohenfels dem Priester Konrad Keller ein Grundstück oberhalb Sipplingens im Lutzental damit er dort ein Hus oder eine Kapelle bauen könne. So entstand das Klösterlein zu den Erlen. Keller verließ aber bereits wieder im Jahre 1400 den Ort und übergab das Häuschen und die Kapelle an zwei ihm verwandte Frauen. In der Folge der Zeiten wurde das Klösterlein aufgegeben und mit Gönnern das Kloster St. Ulrich erbaut.  
Während des Bauernkrieges soll 1525 das Kloster zerstört worden sein, wurde wieder aufgebaut und brannte 1556 auf die Grundmauern nieder.
1607 wurde das neue Klostergebäude vermutlich am jetzigen Standort errichtet, wo es allerdings 1650 erneut abbrannte.
1722 bauten die Nonnen auf der Brandstätte ein neues Kloster. Das Kloster St. Ulrich beherbergte bis zu 18 Nonnen, verarmte dann aber in der 2. Hälfte des 18. Jhd. Und wurde per Dekret von Kaiser Joseph II. von Österreich im Jahre 1784 aufgehoben. Das Klostergebäude blieb lange Zeit unbewohnt, die ehemalige Kapelle des Klosters wurde zum Preis von 230 Gulden anno 1788 verkauft. Im Klostergebäude selbst wurde später der Klostergasthof „Zum Adler“ eingerichtet.

Die Schwestern waren ursprünglich Beginen. Das waren fromme Frauen, die ihr Leben dem Gebet, der Krankenpflege und der Versorgung der Armen widmen wollten.

Der hl. Ulrich wird als Staatsmann, Bischof und Volksheld beschrieben. Kaum ein Heiliger vereint mehr Attribute auf sich. Der Augsburger Bischof auch heute noch Beschützer der Bauern und Schutzheiliger für fast alle Lebenslagen. 890 in Dillingen geboren, entstammte einer angesehenen Adelsfamilie. Sein Vater schickte ihn zum Studieren in die Abtei St. Gallen. Nach dem Studium übernahm Ulrich das Amt des Kämmerers in Augsburg. 923 wurde er selbst zum Bischof von Augsburg ernannt. Er zeigte hohe soziale Verantwortung. Er kümmerte sich um Arme und Kranke, sorgte für Klöster und Geistliche. Das Volk liebte ihn für seine Mildtätigkeit und Bescheidenheit. Er ist nicht nur der Patron der Diözese Augsburg, sondern auch Schutzheiliger der Fischer, Winzer und Weber. Gleichgültig ob bei Fieber, Tobsucht, Ratten- oder Mäuseplagen, auch vor Hochwasser und Unwetter bitten ihn viele Gläubige um Hilfe.